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Protokoll zum Gespräch mit Herrn Prof. Dr. Müller am Montag, den

19.12.2005, 20.00 Uhr bis 22.20 Uhr, GSW

 

 

Anwesende:

Prof. Dr. Müller, Axel Schusters, Sabine Darboven, Peggy Schittek, Adrian Stroiwas, Stephan Menne, Christoph Bresch, Michael Markus

Protokoll: Michael Markus

 

 

TOP 1 Begrüßung

Axel Schusters begrüßt im Namen der Studentenvertretung „Bildung spricht“ den Rektor der Universität Herrn Prof. Dr. Müller. Zudem erläutert Axel Schusters die Intention der Initiative „Bildung spricht“ und bietet Herrn Prof. Dr. Müller eine konstruktive Zusammenarbeit an.

 

TOP 2 Vorstellung der Tagesordnung

Sabine Darboven verliest die Tagesordnungspunkte und erläutert jeweils kurz deren Inhalt.

 

TOP 3 Bericht zur Studiensituation

Alle Anwesenden der Studentenvertretung stellen die Sicht der Studierenden auf die aktuelle Studiensituation dar, besonders problematisch erscheint es, dass es aufgrund der zu geringen Lehrkapazität nicht gelingen kann, das Studium in der Regelstudienzeit abzuschließen. Beispielhaft ausgeführt wird dies an der Situation im Lernbereich Ästhetik und Examensabnahme im Bereich Erziehungswissenschaften, die durch die Personalentscheidung des Dekanats  in Bezug auf Frau Dr. Ulrike Graf akut gefährdet ist. Christoph Bresch schildert zudem die Lage der Studierenden im Bereich der Behinderten-Pädagogik. Herr Prof. Dr. Müller merkt hierzu an, dass durch den Einstellungsstop (Moratorium) der Generationenwechsel im B-Päd-Bereich die Situation zusätzlich erschwert werde. Herr Prof. Dr. Müller merkt jedoch an, dass vom AS noch keine Entscheidung getroffen wurde und die Gerüchte, nach denen das Teilgebiet bereits „geschlossen“ wurde, nicht richtig sind. Peggy Schittek schildert kurz die Situation in der Mathe-Didaktik und Analysis. Hierzu werden seitens der Studierenden ähnliche Probleme aus den Bereichen der didaktischen Fächer an Herrn Prof. Dr. Müller herangetragen. Stephan Menne spricht letztlich die Lage der BA/MA Studierenden an der Universität Bremen an und macht darauf aufmerksam, dass es für die BA/MA Studierenden noch keine Prüfungsordnung gibt. Zudem fehlt die Auskunft über eine Zukunftsperspektive der einzelnen BA/MA Studiengänge. Die Studierenden fordern des Weiteren eine dauerhafte Sicherstellung der Lehre über angestelltes Personal, nicht über wechselnde Lehraufträge und machen in diesem Zusammenhang deutlich, dass eine Semesterplanung derzeit nicht möglich sei und dass sich das Studium nicht interessensorientiert gestaltet, sondern sich allein daran orientiert, in welchem Seminar oder welcher Vorlesung der jeweilige Studierende nicht „rausgeschmissen“ wird. Herr Prof. Dr. Müller notiert diese Schilderungen.

 

 

TOP 4 Personallage

Alle Anwesenden der Studentenvertretung stellen die Sicht der Studierenden auf die aktuelle Personallage dar. Von Sabine Darboven darauf angesprochen, erläutert Herr Prof. Dr. Müller  kurz die aktuelle Entscheidung des Dekanats zum Fall von Frau Dr. Ulrike Graf. Das Dekanat hat laut Herr Prof. Dr. Müller entschieden, keine weiteren „Entfristungen“ zum Gesamtpaket Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen Primarstufe/ Fachbereich zu befürworten. Der Beschluss spricht weder gegen die von den Studierenden dargestellte Notwendigkeit noch gegen Frau Grafs unbestrittene Qualität, will aber verhindern, dass die Universitätsleitung und das Dekanat die Probleme des Fachbereichs insgesamt aus dem Blick verlieren (der kursiv markierte Satz ist unverständlich/W.M.). Letztlich hat das Dekanat noch kein zufriedenstellendes Lösungsbündel schnüren können, weil nicht nur die Professorenzahlen gekürzt werden sollen (HEP V), sondern auch die Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter. Hierzu soll die Vorgabe von ca. 1:1 (ein WiMi auf einen Prof. im Fachbereich) eingehalten werden. Je nach Ausgang von HEP V im Bereich der Professorenzahlen, müsste der Fachbereich 12 die bisherigen Stellen wissenschaftlicher Mitarbeiter um ca. ein Drittel kürzen. Axel Schusters verweist in diesem Zusammenhang auf die krankheitsbedingten Ausfälle von universitären Veranstaltungen, die aus Sicht aller Anwesenden häufig durch eine Überlastung der Lehrenden hervorgerufen wird. Herr Prof. Dr. Müller notiert sich zudem die Teilnehmerzahlen einiger Veranstaltungen und erläutert den Studierenden einige Zusammenhänge. So stehen beispielsweise im Fachbereich 12 die Mittel für 128 SWS pro Semester zur Verfügung. Tatsächlich genutzt werden aber nur 86 SWS. Die übrigen SWS verteilen sich auf nicht besetzte Ausfälle oder nicht besetzte Ausschreibungen. Adrian Stroiwas merkt hierbei an, dass in Einzelfällen bereits Studierende Aufgaben übernommen haben, um die Lehrenden zu entlasten bzw. den Veranstaltungsbetrieb zu gewährleisten. Herr Prof. Dr. Müller erklärt abschließend, dass Frau Prof. Dr. Brunhilde Marquart-Mau dauerhaft die Vertretung von Frau Prof. Dr. Milhoffer übernehmen könne.

 

TOP 5 Verteilung der Gelder

Herr Prof. Dr. Müller erklärt, dass z.T. die Haushaltslage der Universität dramatisch sei. Er führt dazu an, dass diese Situation aus einer zu optimistischen Einschätzung (im HEP IV) in der Vergangenheit resultiere, diese zudem dadurch verschärft würde, dass vom Land Bremen zugesagte Mittel (im HEP IV) nicht voll gezahlt werden können. Laut Herr Prof. Dr. Müller sind die Mittel in allen Fachbereichen gesenkt worden. Sondermittel werden für jeden Fachbereich nur noch bei Bedarf und nach Antragstellung genehmigt. Herr Prof. Dr. Müller merkt an, dass ihm die Kontraproduktivität dieses Vorgangs durchaus bewusst sei: „Wir machen was, was unserer inneren Ansicht widerspricht.“ (Herr Prof. Dr. Müller) . Zuviel „Krisenmanagement“ würde ein Rektorat daran hindern, langfristig relevante neue Themen anzugehen. Die Studierenden untermauern diese Eigeneinschätzung mit ausgewählten Beispielen. Für den HEP V befürwortet Herr Prof. Dr. Müller eine stärkere Kooperation zwischen allen Fachbereichen. und mit anderen Universitäten. Zudem ist es ein Anliegen von Herrn Prof. Dr. Müller die Anzahl der Studierenden nach sachlichen Kriterien leicht zu begrenzen.

 

TOP 6 Aushängeschilder

Axel Schusters spricht mit Herrn Prof. Dr. Müller über die Aushängeschilder der Universität Bremen. Herr Prof. Dr. Müller erläutert in diesem Zusammenhang kurz die universitäre Ausbildung der Erzieher/Innen und erklärt den Studierenden den Weg des Projektes über die Drittmittelperspektive.

 

TOP 7 Lösungsmöglichkeiten/ weitere Arbeit

Herr Prof. Dr. Müller macht auf Anfrage der Studierende deutlich, dass die Lehrerbildung an der Universität Bremen in jedem Fall langfristig erhalten bleiben solle. Zudem merkt er an, dass weder für den Sport im FB9 noch für die Behinderten-Pädagogik ein Entschluss zur Schließung dieser Bereiche gefasst wurde. Studierenden der Universität Bremen wird in jedem Fall zugesichert, das jeweilige Studienfach in Bremen zu Ende studieren zu können.

Für die weitere Arbeit äußert Herr Prof. Dr. Müller die Vorstellung, dass die Fachbereiche auf der Basis von HEP V stärker als bisher kooperieren, da kleine  Studiengänge in der Regel sehr ressourcenintensiv seien. Über eine Schließung sehr kleinteiliger MA Programme müsste in diesem Zusammenhang auch entschieden werden. Herr Prof. Dr. Müller räumt zudem ein, dass eine Einstellung weiterer Lehrbeauftragter zu Lasten von Professorenstellen nicht das Ziel der Hochschulleitung ist, es aber in der Vergangenheit zu Lasten der Ausbildungsqualität, vereinzelt so praktiziert werden musste. Herr Prof. Dr. Müller findet die Idee des „Runden Tisch“ sehr gut. Er wird diese Idee unterstützen. Diese Gespräche sollten regelmäßig zwischen den Studierenden, Lehrenden und dem Dekanat geführt werden. Ziel dieser Gespräche soll es sein, interne Konkurrenzen aufzugeben und als „Pilotprojekt“ für eine erfolgreiche fächerübergreifende Zusammenarbeit zu dienen. Herr Prof. Dr. Müller stellt zudem die Schwierigkeit einer solchen fächerübergreifenden Kommunikation dar, macht aber deutlich, dass dieser Weg im Hinblick auf die geplanten Kürzungen der einzig richtige sei. Für die aktuelle Personalentscheidung über Frau Dr. Ulrike Graf, regt Herr Prof. Dr. Müller ein kurzfristiges Gespräch mit dem Fachbereichsdekan Herrn Prof. Dr. Schlutz an.

 

TOP 8 Verschiedenes

Dieser Tagesordnungspunkt wurde von den Teilnehmern nicht besprochen.

 

 

 

 

 

Für das Protokoll

 

Michael Markus